Otto Dünkelsbühler
1898 München – 1977 Nagold
Geboren am 24. April als Sohn eines Juristen. 1916 Kriegsabitur. 1916-1918 Soldat an der Westfront. 1918
schwere Verwundung mit lebenslangen Folgen; Lazarettaufenthalt. 1919 an der Münchner
Kunstgewerbeschule in der Aktklasse bei Willi Geiger; anschließend dort Studium (Julius Dietz). 1921 Reise
nach Ungarn (Budapest). 1921-22 in Berlin an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums (César
Klein, Emil Orlik). 1922 Wohnsitz in München. Heirat mit der Malerin Dr. jur. Elisabeth Keimer; aus der Ehe
gehen zwei Kinder hervor. 1922-26 Tätigkeit im angewandten Bereich; gemeinsam mit seiner Frau
Emailarbeiten, Schmuck u.a. 1926 Umzug nach Berlin. Erfolge als Illustrator; Preise als Gebrauchs- und
Werbegraphiker bei Künstlerwettbewerben in Berlin, Köln, Tokio, London. Mehrfach Reisen nach London.
1929 in Paris an der Académie de la Grande Chaumière. Begegnung mit dem Kubisten André Lhote, Eintritt in
dessen Pariser Akademie; in der Folge gemeinsame Studienreise mit André Lhote und einem ausgewählten
Schülerkreis nach Südfrankreich (Mirmande). Von da an Konzentration auf die freie Malerei. Scheidung von
Elisabeth Keimer. 1930 Eheschließung mit der Schriftstellerin Dr. jur. Elisabeth Schaible; aus der Ehe gehen
zwei Kinder hervor. 1930-33 Malaufenthalte in Frankreich, vor allem in der Provence. 1933 Absage der ersten
Kollektivausst. in der Galerie Alfred Flechtheim, Berlin. Ausstellungsverbot durch NS-Kulturbehörden. 1933-
1934 Malaufenthalte in Frankreich und in Italien (Venedig, Rom). 1936 endgültiges Arbeitsverbot aufgrund
der jüdischen Abstammung seines Vaters. 1938 Übersiedlung nach Nagold/Württemberg. Heimliches
Arbeiten als "Privatgelehrter". Ab 1943 verschärfte Gestapoaufsicht. Nach 1945 erneut intensives Malen,
Reisen an den Bodensee. 1946-1950 Ausstellungstätigkeit im süddeutschen Raum. 1951-1953 Beteiligung an
der Großen Kunstausst., München. 1951 öffentlicher Wandbild-Auftrag für das Arbeitsamt Nagold. Reisen
und Vorträge zu der von ihm geforderten "Schule der Synthese". 1953-1954 Studienaufenthalt in Paris,
erneut bei André Lhote. 1957 Ausst. im Kunstverein Stuttgart; Ende der öffentlichen Präsentation.1955-66
jährlich Malreisen, vor allem nach Südfrankreich, auch nach Spanien, 1964 in die Ägäis. 1968 schwere
Kehlkopferkrankung. 1969-1973 jährliche Aufenthalte in der Schweiz (Thuner See). 1972-1975 verschiedene
Krankenhausaufenthalte. 1976 Tod der Ehefrau. Gestorben am 6. Febr. 1977.
Literaturauswahl:
[Otto Dünkelsbühler]. Malerei und Graphik (Texte: Gaspard Dünkelsbühler, Susanne Kühne), hrsg. vom
Kunstverlag Oltmanns, Unkel o.J. [1996]
Internet:
Otto Dünkelsbühler
Die Bucht von Banyuls, 1961
Öl auf Leinwand
55 x 75 cm
Künstler des Expressiven Realismus