Freundeskreis Expressiver Realismus

Förderkreis Expressiver Realismus e.V.

Der „Förderkreis Expressiver Realismus e.V., München“ ist hervorgegangen aus dem 1991 von Dr. Rainer Zimmermann gegründeten „Freundeskreis Bildende Kunst e.V:“. Die Umbenennung erfolgte im Frühjahr 2000, um das in der Satzung verankerte Vereinsziel prägnanter zum Ausdruck zu bringen. Der Verein entstand als Reaktion auf das Erscheinen des Buches „Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des expressiven Realismus“, 1980, das in neuer Auflage herauskam als „Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation“, München 1994.[1] Die Kontakte, die sich aus den Forschungen ergeben hatten, die Informationen, die Herrn Dr. Zimmermann erreichten, die gleichartigen Probleme der Nachlaßverwalter, die Interessen der Sammler wie der Kunsthistoriker, die einen Komplex von unbearbeiteten Themen vorfanden, legten es nahe, einen Kreis ins Leben zu rufen. Sein Spezialgebiet bezieht sich auf die gegenständliche Malerei der um die Jahrhundertwende geborenen Generation. Hier bestand ein Nachholbedürfnis in Forschung und Präsentation aufgrund der einseitigen Förderung der gegenstandslosen Malerei nach 1950 im Westen Deutschlands und des ideologisch überlagerten sozialistischen Realismus im Osten, von deren Auswirkungen die um die Jahrhundertwende Geborenen, die sich weiterhin im Figurativen ausdrückten, betroffen waren.[2] Der Verein hatte 1993 das Museum Expressiver Realismus in Kißlegg/Allgäu eingerichtet, das neben einer Dauerpräsentation 23 Sonderausstellungen zeigte und 12 Jahre lang bestand[3] (bis die Gemeinde den Vertrag nicht erneuerte). 1994 erfolgte die Eröffnung der Galerie Expressiver Realismus im Universitätsmuseum in Marburg, das in wechselnder Auswahl Bilder der Stiftung Rainer Zimmermann zeigt.[4] Diese Stiftung wurde 2008 erweitert und umfasst heute etwa 1100 Werke, darunter ein umfangreiches Konvolut an grafischen Arbeiten. Dort befindet sich auch das inzwischen auf den neuesten Stand gebrachte umfangreiche Archiv zum Thema des expressiven Realismus. Im Mai 2009 zog in die neu eröffnete, repräsentative Kunsthalle Schweinfurt die Sammlung Expressiver Realismus von Joseph Hierling ein, die etwa 550 Werke umfasste.[5] Die Sammlung verließ Schweinfurt nach 10 Jahren und hat inzwischen im Buchheim Museum in Bernried seine entgültige Heimat gefunden.Neben diesen permanenten Präsentationen hat der Verein eine Reihe von Wanderausstellungen durch Deutschland organisiert und Publikationen herausgegeben, darunter eine monografische Reihe zu den einzelnen Malern des expressiven Realismus.[6] Für diese Aktivitäten diente der Förderkreis als zentrales Organisations- und Informationsforum. Der Förderkreis Expressiver Realismus hat inzwischen sein Ziel erreicht, dem Expressiven Realismus und den Künstlern die ihnen zustende Beachtung zu schenken. Deshalb wurde er im Mai 2023 aufgelöst. Die ehemaligen Mitglieder treffen sich aber nach wie vor. Aus dem eingetragenen Verein wurde somit wieder ein Freundeskreis, so wie es unter dem Gründer des Vereins Dr. Rainer Zimmermann einstmals begonnen hatte. [1] Zum Thema auch: Ingrid von der Dollen, Malerinnen im 20. Jahrhundert. Bildkunst der „verschollenen Generation“, München 2000 [2] Ingrid von der Dollen (Hrsg.), Im Widerstand gegen die Zeit. Zur Bildkunst im 20. Jahrhundert. Malerbriefe an Rainer Zimmermann, München/Berlin 2001. Zu beziehen über die Vorsitzende. [3] Museum Expressiver Realismus. Ein Rückblick, hrsg. von Ingrid von der Dollen, Stuttgart 2006. Zu beziehen über die Vorsitzende. [4] Jürgen Wittstock, Die Stiftung Expressiver Realismus im Marburger Universitätsmuseum, Marburg 2000, ISBN3-925430-39-3 [5] Katalog: Ingrid von der Dollen/Rainer Zimmermann, Die Sammlung Hierling. Expressiver Realismus, 368 S., 352 Abb. Schweinfurt 2009, 28 €. ISBN 978-3-936042-49-8 [6] Weitere Informationen www.expressiverrealismus.de
Künstler des Expressiven Realismus