Pol Cassel
1892 München - 1945 Kischinew/Bessarabien
Geboren am 17. März als Paul Ernst Carl Cassel. 1907-1909 Umzug der Familie über Stettin nach Erfurt.
Besuch der "Staatlich/Städtischen Handwerker- u. Kunstgewerbeschule zu Erfurt“. 1909-1914 Umzug nach
Dresden. Ausbildung an der "Königlich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Dresden“. Erste Berufstätigkeit in
Leipzig. 1914-1918 Teilnahme als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg. 1919 Finanzierung des
Lebensunterhaltes als Tiefbauarbeiter. Gemeinsame Ausst. mit Otto Griebel im Kunstsalon Emil Richter in
Dresden. 1920 Heirat; aus der Ehe gehen zwei Söhne hervor. Ständiger Wohnsitz in Stadt Wehlen /Sächsische
Schweiz. Anmietung eines stillgelegten Steinbruchs mit Schmiedehaus als Atelier und Sommersitz (bis 1938).
1923 Beteiligung an der Sommerausstellung der Dresdner Künstlervereinigung. Namensänderung von Paul
zu Pol. 1924 Förderung durch den Maler Robert Sterl. Arbeit für mehrere Monate in den Hoesch-Werke,
Pirna. 1925 Künstlerischer Durchbruch mit vier EinzeIausst. in Dresden. Zwei Gemäldeankäufe durch das
Dresdner Stadtmuseum. Bronzene Porträtbüste des Bildhauers Eugen Hoffmann. Cassel wird Mitglied der
"Gesellschaft der Freunde des neuen Russlands“. 1926 Frankreichreise. Ausst. in der Galerie "Neue Kunst
Fides“ in Dresden. Ankauf eines Gemäldes für die Dresdner Gemäldegalerie. Teilnahme an der
Internationalen Kunstausstellung in Dresden. 1927 Sommeraufenthalt auf Hiddensee. Zurückgezogene
Arbeit in den folgenden Jahren im Wehlener Steinbruchatelier. 1928 Ausst. im Angermuseum in Erfurt. 1929
Ausst. in der "Neue Kunst Fides“ in Dresden. 1930 Algerienreise. Wahl in den Gesamtvorstand des Deutschen
Künstlerbundes. 1931 Einzelausst. in der "Neuen Galerie Ernst Arnold“ in Dresden. Sächsischer Staatspreis
und Förderpreis des Deutschen Künstlerbundes. Teilnahme an der Wanderausstellung "Neuere Deutsche
Kunst“ durch Skandinavien. 1933 letzte Einzelausst. in der "Neue Kunst Fides“. Auf der Ausst. "Entartete
Kunst“ in Dresden diffamiert. Mitgliedschaft in der NSDAP. 1935 Ausst, im Freiberger Kunstverein. Als Arbeiter
in den sächsischen Steinbrüchen. 1936 an der letzten Ausst. des Deutschen Künstlerbundes in Hamburg
beteiligt. 1937 auf der Ausst. "Entartete Kunst“ in München mit dem Gemälde "Männliches Porträt“ (1925)
vertreten. Entfernung von neun Arbeiten aus Dresdner Museen und anderen öffentlichen Sammlungen. 1938
Aufgabe des Ateliers im Steinbruch. 1939 Dienstverpflichtung beim Wasserbauamt Pirna. 1944 am 1. März
Einberufung zum Kriegsdienst. Gestorben am 9. Juli 1945 in russischer Kriegsgefangenschaft.
Literaturauswahl:
[Pol Cassel 1892-1945]. Ein Dresdner Maler der Klassischen Moderne, (Texte: Manfred Hickmann, Jutta
Penndorf, Franz-Carl Diegelmann, Birgit Dalbajewa, Nikolaus Pevsner), Pirna 2005
Pol Cassel
Elblandschaft im Mondlicht, o.J.
Öl auf Leinwand
76 x 110 cm
Künstler des Expressiven Realismus